Liebe Aktionärinnen,
liebe Aktionäre,
herzlich willkommen zu unserem digitalen Geschäftsbericht 2022! Darin wollen wir gemeinsam mit Ihnen einen Blick auf das Erreichte und einen Blick nach vorne werfen.
Wo stehen wir nach zwei Jahren Strategieumsetzung und kurz vor Ende der Initiative KundenFokus? Welche Herausforderungen müssen wir gemeinsam in den nächsten Jahren meistern?
Im Jahr 2022 haben wir weiter in die Umsetzung unserer Strategie investiert und somit einen signifikanten Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der genossenschaftlichen FinanzGruppe und zur Erreichung der Ziele der Strategieagenda geleistet.
Das betriebswirtschaftliche Ergebnis der Atruvia AG ist zufriedenstellend. Die volatilen volkswirtschaftlichen und weltpolitischen Rahmenbedingungen mit der einhergehenden hohen Inflation und die strategischen Investitionen haben aber dazu geführt, dass der Jahresüberschuss nicht das Niveau der Vorjahre erreicht hat. Für die kommenden Jahre gehen wir, aufgrund der Effekte aus unserem Effizienzprogramm, wieder von höheren Jahresüberschüssen aus.
Digitalisierungsoffensive: Erfolgreiche Investition in das genossenschaftliche digitale Banking
Im Jahr 2018 hat die genossenschaftliche FinanzGruppe eine richtungsweisende Investition in die Digitalisierung der Kundenschnittstelle entschieden. Die Anschubfinanzierung in Höhe von 500 Mio. Euro über fünf Jahre, davon 350 Mio. Euro über eine Umlage der Volks- und Raiffeisenbanken, endet zum 30. Juni 2023.
Die Basis der damaligen Entscheidung bildete das in den BVR-Gremien verabschiedete Omnikanal-Zielbild im Privat- und Firmenkundengeschäft. Die Mittel wurden als Anschubfinanzierung in das gemeinsame Ziel, die genossenschaftliche FinanzGruppe weiterhin als schlagkräftigen Wettbewerber im deutschen Bankenmarkt zu positionieren und damit die Zukunftsfähigkeit zu sichern, investiert.
Als Basis wurde eine moderne und zukunftsfähige IT-Plattform und ein abgestimmtes Vorgehen in der genossenschaftlichen FinanzGruppe beauftragt, um die Chancen der Digitalisierung, auch für das dezentrale genossenschaftliche Geschäftsmodell, in weiteren Mitglieder- und Kundennutzen umzumünzen und so Marktanteile nachhaltig ausbauen und sichern zu können.
Unabhängig von den im Jahr 2018 aus dem Beschluss abgeleiteten heterogenen Erwartungshaltungen haben wir gemeinsam gegenüber dem Wettbewerb aufgeholt. Die hochmoderne Omnikanalplattform, das agile Liefermodell unter enger Einbindung der Kund*innen, die verbundweit etablierte gemeinsame Entwicklungs- und Integrationsplattform, das neue OnlineBanking, die neue VR Banking App und digitale Lösungen und Services sind ein respektables Ergebnis der Investition.
Zum 30. Juni 2023 läuft die gemeinsame Investition in Form der Digitalisierungsumlage aus. Unsere digitale Kundenschnittstelle steht mit der Omnikanalplattform fest auf neuen, zukunftsfähigen Beinen und bildet somit eine stabile Basis für weitere Investitionen in die Digitalisierungsoffensive, von der digitalen Kundeninteraktion ausgehend bis in die hochautomatisierten Abwicklungsprozesse in den Banken.
Die Omnikanalplattform hat, trotz aller Stabilitätsprobleme Anfang 2022, jetzt einen hohen technischen Reife- und Stabilitätsgrad erreicht. Das neue agil geprägte Zusammenarbeits- und Liefermodell ist etabliert und hat sich bewährt. Mit der Digitalisierungsoffensive und den neuen digitalen Lösungen und Services ist es gelungen, die Wahrnehmung der Digitalkompetenz der genossenschaftlichen Finanzgruppe im Markt weiterzuentwickeln. Die Bewertungen der VR Banking App zeigen sehr deutlich, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind.
Im vergangenen Jahr haben wir einen objektiven Marktvergleich durchführen lassen, um die aktuelle Kundenwirkung der Digitalisierungsoffensive zu untersuchen. Die Ergebnisse dieses Marktvergleichs zeigen die heutigen Stärken als wichtigen Grundstein auf, machen aber auch Handlungsbedarfe transparent. Wir haben viel geschafft – der Wettbewerb aber auch.
Zukunftsbanking: Aufschließen, vorangehen – entscheidend ist die weitere Beschleunigung
Mit der Initiative „Zukunftsbanking“ haben wir eine indikative Roadmap inklusive eines Finanzierungsplans für die nächsten Jahre erarbeitet und zur Diskussion gestellt. Als Ihr Digitalisierungspartner sehen wir, orientiert an den Zielen der Strategieagenda, weitere Investitionen als unabdingbar, um die Digitalisierung und Automatisierung des genossenschaftlichen Bankings wettbewerbsfähig zu halten und weiter gegenüber dem Wettbewerb aufzuholen. Fokusthemen sind ein verbessertes und modernes Kunden- und Mitarbeitererlebnis im Omnikanal und digitale Ende-zu-Ende-Prozesse für eine deutlich effizientere Produktionsbank.
Die Kernelemente des Zukunftsbankings haben wir in den relevanten BVR-Gremien und über LiveTalks unseren Kund*innen vorgestellt. Die Indikative Roadmap für den Firmen- und Privatkundenbereich, das Nutzenpotenzial und das Finanzierungsmodell sowie die Ausgestaltung der Erfolgsfaktoren zur wirkungsvollen Realisierung beschreiben das Gesamtpaket der Investition.
Die Resonanz auf die Präsentationen haben wir als Rückenwind für die weitere Digitalisierung und Automatisierung empfunden. Die dringende Notwendigkeit dafür wurde uns auch von unseren Primärbanken im Rahmen der intensiven Beteiligung an den mehrmonatigen Vorarbeiten für die Initiative immer wieder bestätigt.
Wir freuen uns darauf, die Zukunft des Bankings mit Ihnen zu gestalten.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Beyer und Ulrich Coenen
Vorstandssprecher